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Rauhnächte

Aktualisiert: 29. Jan. 2021


Mit Weihnachten beginnt eine Zeit, in der das Schenken, um Freude zu verbreiten, nur einen Aspekt der Themen darstellt, auf die wir uns besinnen sollten. In den Raunächte können wir uns vielmehr ganz bewusst der Selbsterforschung widmen. Durch Selbstbeobachtung, durch Nachdenken über uns selbst (Selbstreflexion) und durch kritisches Hinterfragen und Beurteilen unseres eigenen Denkens, unserer eigenen Überzeugungen und Handlungen


Wir sollten uns erlauben, zur Ruhe zu kommen, das vergangene Jahr ganz bewußt Revue passieren zu lassen und uns auf das neue Jahr vorzubereiten.

Viele Rituale und Bräuche praktizieren wir heute in anderer Form. Ritualzeiten schenken uns heute Freiraum zum Handeln und Nachdenken.


Innehalten, sich auf sich selbst rückbesinnen, die Dunkelheit spüren hilft uns, achtsamer zu werden und bei uns selbst anzukommen. Im Gegensatz zu unseren früheren Vorfahren, haben wir heute kaum noch mit der Dunkelheit zu tun, mit Licht gehen wir wenig achtsam um.


Herkunft und Entwicklung der Rauhnächte-Überlieferungen sind wissenschaftlich ungeklärt und der eigentliche Sinn der Rauhnächte wird heutzutage kaum noch gelebt.

Wer sich mit den Überlieferungen befassen möchte, findet auf vielen Webseiten Informationen, Geschichten und Bräuche, die regional verschieden sein können.

Zum Beispiel glaubte man im Norden, dass Wotan mit seinem Gefolge auf die "wilde Jagd" ging. Im Süddeutschen und in der slawischen Mythologie zog die Percht mit Ihren pelzigen Gesellen aus. Alle Arbeiten mussten vor den Rauhnächten verrichtet werden und es dufte keine Wäsche mehr auf den Leinen hängen. Auch zu Frau Holle finden wir einige Analogien.

Als Räucherwerk dient deshalb in dieser Zeit u.a. der Wacholder (klärend).

Die Zeit bis zur Wintersonnenwende kann genutzt werden, sich über seine innersten Wünsche und Intentionen klar zu werden. Ein heilsamer Prozeß kann durch das Wunschritual angeregt werden. Dazu schreibe dir 13 Wünsche auf kleine Zettel. 12 werden im Laufe der Rauhnächte verbrannt, für die Erfüllung des letzten sorgst du selber. Machen wir uns zu jedem Wunsch Gedanken, ob und was wir selber zur Erfüllung beitragen können, erhöht sich die Chance, dass wir nicht in Wunschdenken verharren und guten Vorsätzen Taten folgen lassen. Ein Wunsch ist wie ein Samenkorn, welches in der Tiefe keimt und mit der notwendigen Achtsamkeit wächst und gedeiht.


In diesen zwölf Nächten wurde auch orakelt. So räucherte man am Abend für hellsichtige Träume. Jede Nacht der zwölf stand für einen Monat des kommenden Jahres und entsprechend wurden die Träume gedeutet.


Viele Rituale haben sich bis heute gehalten.

Auch unsere Großeltern und Eltern wussten noch, dass Ausmisten und Wäsche aufhängen während dieser Zeit verboten ist und Geliehenes zurückgegeben werden soll.

Brot, Geldbeutel und Salz durften auf der Weihnachtstafel nicht fehlen.

Auch sind die Rauhnächte für das Befragen von Orakeln geeignet. Dieser Glaube wird heute u.a. in Form des Bleigießens weiter gepflegt.


Ein bis heute verbreiteter Brauch in den zwölf Rauhnächten ist das Räuchern.

Räuchern kann helfen, aus dem Alltag herauszutreten, dich auf dich selbst zu konzentrieren und deine Gedanken zu bündeln.

Früher hat man Kräuter dazu verwendet wie z.B. Wacholder, Salbei, Eisenkraut und vor allem: Beifuß, eines unserer wichtigsten Schutzkräuter.

Räuchern ist kein Hexenwerk

Nimm Dir für Dein Räucherritual eine hitzebeständige Schale, fülle etwas Sand hinein und lege Räucherkohle (es gibt spezielle Räucherkohle für diese Rituale, bitte keine normale Grillkohle verwenden) in den Sand. Zünde die Kohle an und gib ihr einen Moment Zeit, bis sich eine helle Ascheschicht gebildet hat. Das kann 10 bis 15 Minuten dauern.

Lege dann einfach Deine Kräuter oder kleine Weihrauchharzstückchen auf die Kohle (etwas Sand auf der Kohle verhindert zu schnelles Verbrennen von Kräutern), gehe mit Deiner Schale durch den Raum, den Du reinigen möchtest oder gehe damit durch das ganze Haus. Halte den Raum anschliessend ca. 2 Std. geschlossen und lüfte dann erst.


Wenn Du möchtest, kannst Du innerlich oder auch laut ein Mantra oder Deine Absicht (z.B. „Mögen alle hinderlichen Energien weichen und alle Bewohner und Gäste dieses Hauses gesegnet sein.“) wiederholen, während Du mit Deiner Räucherschale durch die Wohnung schreitest.


Im Alltag haben sich Duftlampen mit Metallschale und Teelicht bewährt. Hier verbrennen die Zutaten nicht sondern werden nur erhitzt, wenn ausreichend Abstand zwischen Flamme und Schale gewährleistet ist. Wenn du noch Fragen zum Räuchern hast, werde ich diese gerne beantworten.



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