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  • AutorenbildIvy

FEBRUAR 2021


XII - Der Gehängte

Loslassen - Erlangen von Erkenntnis

Opferbereitschaft, Hingabe, Umwandlung, Umkehr der Einstellungen, Ruhepause gönnen, sich gehen lassen.

Prinzip der Unabhängigkeit, Originalität Der normale Verlauf des Lebens wurde zum Stillstand gebracht.

Die Willensfreiheit ist aufgehoben.

Nur wer alte und gewohnte Handlungsmuster aufgibt, sich der Veränderung hingibt, kann Erkenntnis erlangen.


Der Gehängte symbolisiert die bewusst auf den Kopf gestellten Wertmaßstäbe der sozialen Ordnung, ohne diese zu zerstören. Die Zeit scheint stillzustehen. „Da musst du durch - akzeptiere jetzt, was du nicht ändern kannst – die Dinge werden sich bald ändern.“ Dahin führt die Botschaft der Karte: zu einer großen Veränderung.




Die Folgen vergangener Entscheidungen müssen wir über uns ergehen lassen und daraus Lehren ziehen. Wir befinden uns zur Zeit im Abseits - entweder freiwillig oder gezwungenermaßen.

Nicht selten bedeutet es, dass das bisherige Leben völlig auf den Kopf gestellt wird und man vieles – oder eine besondere Sache – anders wahrnimmt.

So manches gewinnt eine völlig andere Bedeutung, wenn man sich die Mühe macht, den Blickwinkel zu verändern oder nicht jedes Wort anderer ohne eigenes Urteil oder Vernunft für bare Münze zu nehmen.


Versuche mit den Augen einer anderen Person zu sehen oder öffne dich für neue Aspekte einer Angelegenheit. Wer mitten im Geschehen ist, sieht die Realität anders als jemand, der von außen hineinsieht. Es gibt wohl kaum etwas im Leben, das nicht durch verschiedene Betrachtungsweisen klarer werden würde. Eine der Bedeutungen ist auch der Rückzug, ausklinken aus dem Leben.

Der Gehängte nimmt die Dinge, die natürlichen Zwänge, wie sie im Augenblick sind und ist sich seiner Position bewusst. Er sucht sucht Wissen, Veränderung, Kraft, Weisheit – aber er weiß, dass er Geduld haben muss.

Es gibt einen Unterschied zwischen Sich-gehen-lassen vollem Vertrauen und der Kapitulation vor Gleichgültigkeit, Faulheit, Resignation, Rückzug oder Fixierung.


Es gibt eine Version der Karte, die zeigt, wie dem Gehängten die Münzen aus der Tasche fallen - eine logische Folge seiner Position. In dieser Phase der Hingabe braucht er so etwas wie Geld, materielle Dinge nicht. Es ist auch ein Symbol dafür, Verlustängste abzulegen um Unabhängigkeit zu erlangen. Wer sich zB jemandem an den Hals geworfen hat, der hängt an ihm, hat sich abhängig macht und verliert dadurch seine Freiheit oder Selbständigkeit.


Der Weg von innerem Wachstum und Veränderung kann zeitweise mühsam sein und es kann unangenehm sein, nicht als derjenige erkannt zu werden, der man ist. Wer nicht in aller Unschuld, ohne Hintergedanken geben, etwas opfern oder loslassen kann, wird auch nicht wirklich empfangen können – er wird ein Geschenk nicht als herzliche Gabe sehen, sondern den Rechner im Kopf anwerfen. Wer sein Leben aber darauf aufbaut, wird unter dem Strich nichts übrig haben, das ihm wirklich etwas nützt. Ein anderer Ratschlag kann sein, sich nicht zwanghaft an dunkle Gedanken und Ängste zu klammern um nicht Opfer der eigenen Unschlüssigkeit und Zweifel zu werden.

Was immer auch geschieht: Sei geduldig - wie ein guter Gärtner, wenn er auf die Ernte wartet. Während er nichts weiter tun kann als warten, regt sich für ihn nicht wahrnehmbar Leben unter der Erde und in den Samen - ohne sein direktes Zutun.


Gebe dich dem Moment hin, betrachte auch alltägliche Dinge, als würdest du sie zum ersten Mal sehen, höre auf deine innere Stimme, lasse (materielle) Sorgen, Mißtrauen und Verlustängste los, gebe ohne Erwartungen, sehe das Leben in seiner Fülle und Vielfalt. Pflege deine Kontakte, gehe unbefangen, vertrauensvoll auf andere zu - im Rahmen der eingeschränkten Möglichkeiten.

Wenn du dich vom Schicksal gebeutelt fühlst, die Welt Kopf steht, bewahre den Mut, dich mitzuteilen, damit man dich nicht übersieht. Nutze alle deine Sinne, Kreativität und Phantasie. Öffne dich für die Eindrücke und lasse dich nicht leichtfertig von Meinungen beeinflussen.

Alles, was wir im Heute tun, hat Auswirkungen auf das Morgen. Autorität lässt sich deligieren - Verantwortung nicht.

Lebe in der Gegenwart und sei dir der Verantwortung für deine Zukunft bewusst.

Gehe deinen EIGENEN Weg, mit Vernunft und Voraussicht.


"Was uns maßgeblich behindert sind nicht die Barrieren um uns, sondern die in uns."

Nikolaus Obersteiner

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